[german version – english below]
Hier passt der Satz: “Das lange Warten hat ein Ende“. Mit dem fulminanten Album „Sacrifice“ starten SWEET ERMENGARDE bei SOLAR LODGE ihr Label Debüt. Ein vielversprechender Trailer, ein Video zur Single „Sweet Sacrifice“, ein neuer Sänger. Es gibt viel, was ich von dem Bandleader Lars Kappeler und dem Sänger Drew Freeman im Interview erfahren & erfragen will.
Vorab: Gratulation zu eurem neuen Album und „Sarru mass“ bei SOLAR LODGE! Ich gebe gleich zu: Ich genieße die Klänge eures neuen Werks seit Tagen! Ein Hör- und Klangerlebnis der extra Klasse. Wie ergeht es euch damit, das neue Album endlich in den Händen zu halten? Ein magischer Moment oder eher das Gefühl der Befreiung, es vollbracht zu haben?
Lars: Sowohl als auch, würde ich sagen. Man arbeitet natürlich immer lange an so einem Album und vor allem zum Schluss hin auch immer sehr intensiv. Da ist man dann schon froh, wenn man eine Etappe erfolgreich abschließen konnte. Und wenn es dann auch noch so wird, wie man es sich vorgestellt hat und alle glücklich sind, das hat auch schon etwas magisches!
Zwischen eurem letzten Album und dem aktuellen Album liegen 8 Jahre. Das erfordert viel Geduld eurer Fans als auch sicher im Bandgefüge. Bitte erzählt ein wenig aus der Retroperspektive, wie sich „Sacrifice“ zusammengefügt hat. Welche Herausforderungen, Zielsetzungen und vielleicht auch Verzögerungen gab es bei der Entstehung?
Lars: Ich bin vielleicht nicht gerade der schnellste Songwriter. Ich bin sozusagen mein härtester Kritiker und muss häufig erst überzeugt werden. „Fragments“ wollte ich erst gar nicht machen, das war mir zu nah an „Ex Oblivione“, aber Drew hat sich durchgesetzt. Es dauert oft lange, bis ich mit meinen eigenen Sachen zufrieden bin. Ich möchte gerne jeden Song zu etwas besonderem machen. Natürlich haben die Besetzungswechsel auch eine Rolle gespielt. Danach musste man sich erst mal wieder finden. Mit dem aktuellen Line Up bin ich aber jetzt sehr glücklich, das klappt auf persönlicher und musikalischer Ebene einfach ausgesprochen gut.
Unsere Wege haben sich ja in den letzten Jahren schon öfter gekreuzt. Ihr habt mit Drew Freeman bereits auf einem SOLAR LODGE FESTIVAL gespielt. Wann und wo gab es den entscheidenden Moment, bei SOLAR LODGE zu unterschreiben?
Lars: Der Gedanke stand ja schon lange im Raum. Ich fand immer, das Solar Lodge das passende Label für uns wäre. Die musikalische Ausrichtung und der Style sind einfach genau richtig und es war an der Zeit, dass wir ein Label bekommen, dass uns besser unterstützen kann und die Band weiter nach vorne bringt. Und nachdem wir dann die „Typhonian Trance / Once You Break Vinyl“ veröffentlicht haben, hat Artaud das dann ja auch mal dingfest gemacht.
Drew, bitte erzähle an dieser Stelle wie es zu dem Kennenlernen kam. Kanntest du Lars oder SWEET ERMENGARDE bereits? Ist es eine Verkettung von glücklichen Zufällen, dass Lars auf der Suche nach einem neuen Sänger war und ihr euch zur richtigen Zeit am richtigen Ort begegnet seid?
Drew: Nun, ich habe Lars und SWEET ERMENGARDE kennengelernt, als ich in der Goth-Szene im Vereinigten Königreich mit meiner eigenen Band, SOMETIME THE WOLF, aktiv war. Ich hatte von seinem Bassspiel gehört und von seiner Beteiligung an einigen Bands, die ich live sehen wollte, darunter SWEET ERMENGARDE und OCTOBER BURNS BLACK. Ich ging nach Leeds, um SWEET ERMENGARDE live zu sehen, und ich kam mit dem Gedanken zurück, dass ich mich und meine Stimme gerne dort einbringen möchte. Ich wollte ein wenig mehr Kraft in einige der Songs einbringen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie daran gedacht mal für eine andere Band zu singen. Und ich dachte mir, wenn sie jemals einen Sänger brauchen sollten, würde ich es gerne machen. Ich habe sie dann am 19. April beim TOMORROW’S GHOST FESTIVAL in Whitby erneut gesehen und dasselbe empfunden. Am 19. November war Lars wieder in Whitby mit OCTOBER BURNS BLACK, und ich erinnere mich kurz zu ihm gesagt zu haben, dass es schön wäre, wenn wir irgendwann etwas zusammen machen könnten. Es kam überraschend, als ich sah, dass Daniel, der vorherige Sänger, die Band verlassen hatte, und ich gleichzeitig SOMETIME THE WOLF. Ich fühlte, dass ich Kontakt mit Lars aufnehmen musste. So kam es also zustande… und hier sind wir.
Dem geneigten Hörer, der geneigten Hörerin eröffnet sich mit eurem Album eine musikalische Reise einer vielfältigen Gefühls- und Klangwelt. Melodisch, düster, tragend-träumerisch bis zu vertrauten Goth-Rock-Elementen und sogar hin zu metalartigem Ausbruch. Bitte gebt ein paar Einblicke in die Entstehung der Songs, der Stimmung und der Texte.
Drew: Ja, ich finde auch, dass das Album den Hörer mit auf eine Reise nehmen kann. Es gibt Erinnerungen an Liebe und verlorene Liebe, Verlust und Zweifel, Neuanfänge und neue Welten, Geister und Dämonen, die ich in meinem Kopf umhertrage. Ich denke, es gibt mehr als genug in den Liedern und Texten für den Hörer, um eigenen Interpretationen zu machen um sie zu ihrem eigenen Songs zu machen!
Die 11 Songs auf dem Album lesen sich wie Kapitel einer langen emotionalen Geschichte. Mit „Fragments“ rutscht man förmlich hinein in den Sog des Albums. Verletzlichkeit, Vertrauen, Liebe, Glaube, Abschied, Tod, religiöse Mächte, Verlust, Trauer, Seelenwanderung: Treffen hier irdische auf nicht-irdische Begebenheiten? Inwieweit sollen die Hörer selbst innere Bilder bei der Musik entwickeln?
Drew: Ich mag es, in meinen Liedern oder Texten eine Geschichte zu erzählen. Und ich möchte, dass die Zuhörer sich darin verlieren. Ich bin zwar tief religiös, ohne einer bestimmten Religion anzugehören, aber zugleich auch fasziniert von allem, was die Religion in Frage stellt, mit der ich aufgewachsen bin: dem Christentum. Ich möchte, dass die Leute darüber nachdenken, was ich denke oder singe… ich möchte, das sie sich darin verlieren. Der Song „The 5th Horizon“ handelt z.B. davon, über das Normale hinauszuschauen, über den Norden, Osten, Süden und Westen hinaus, auf der Suche nach dem Jenseits, nach einem Eingang zur Jenseitswelt, etwas, von dem ich glaube, dass es existiert.
Caroline Blind steuert die backing Vocals zu „The 5th Horizon“ bei. Aus welcher musikalischen Ecke kommt sie? Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Lars: Caroline kenne ich durch meine andere Band OCTOBER BURNS BLACK. Sie ist eine Freundin von unserem Bassisten James aus alten THE WAKE-Tagen und hat uns bei ein paar Konzerten in England begleitet. Wir haben uns danach dann auch nochmal in den Staaten getroffen. Da ist sie seit Jahrzehnten im Gothic-Rock Underground mit ihren eigenen Bands aktiv, wie z.B. SUNSHINE BLIND. Bei „The 5th Horizon“ hörte ich dann in meinem inneren Ohr eine weibliche Background-Stimme, um es noch etwas größer werden zu lassen. Sie hat dann auch sofort zugesagt. Der Song hat mit Chris Milden von NFD ja auch noch einen weiteren Gastmusiker. Der hat einfach einen super Rocksound!
Ich möchte „Embers Fall“ hervorheben: Was für ein Opus an Klängen, Vielfalt und Songwriting! Neue Pfade für SWEET ERMENGARDE? Wie kam es zu diesem Song?
Lars: Den Song hat hauptsächlich unser Gitarrist Jacques geschrieben und mir gefiel natürlich gleich der experimentelle und atmosphärische Ansatz. Mischa spielt dann diesen Blastbeat im Chorus, der für uns recht ungewöhnlich ist. Ich habe kein Problem damit Genregrenzen zu durchbrechen. Und weil das alle noch nicht krass genug war, habe ich meinen guten Freund Nino Sable gefragt, ob er nicht ein paar Vocals beisteuern möchte, mit denen er dann auch die „Craziness“ auf die Spitze getrieben hat. Neue Pfade? Weiß ich nicht. Einen Stilwechsel haben wir jedenfalls nicht geplant. Aber wer weiß schon, wohin uns unsere musikalische Reise noch treibt.
Mit „Of her Heart’s ocean” fließt das Album regelrecht davon, ich finde diesen Song am Ende des Albums elegisch, wegdriftend, geradezu beseelt verhallen die Töne. Welche Idee steckt dahinter?
Lars: Jedes SWEET ERMENGARDE Album hat einen Track 13, der musikalisch und thematisch wieder an den Anfang des Albums zurückführt. Es macht also absolut Sinn, „Sacrifice“ auf Repeat zu hören. Dazu wurden Elemente vom Opener wieder aufgegriffen aber völlig neu bearbeitet und damit nicht zuletzt auch meiner Vorliebe für Dark Ambient Kredit gezollt. Ein Interessantes Detail an der Entstehung des Songs ist auch, dass ich dafür Sounds und Impulsantworten verwendet habe, die ich in der Tschernobyl Sperrzone aufgezeichnet habe.
Was verkörpert für euch der Albumtitel: „(Auf)-Opferung“? Woran macht ihr das fest? Handelt es sich hier um ein Konzeptalbum?
Drew: „Sacrifice“ schien der perfekte Titel für das Album zu sein, nachdem wir den Song „Sweet Sacrifice“ geschrieben hatten: das Opfer, das wir als Einzelpersonen bringen, um die Musik zu erschaffen, die Zeit, die wir investieren, die Stunden und Tage, die wir der Musik widmen, die Erwähnung von Opfern in den Texten. Manchmal muss man so viele Dinge opfern, um etwas zum Laufen zu bringen, und wir fühlen jetzt, dass es all die Opfer wert war, die wir als Band erbracht haben.
Lars, hast du jemals auf älteren Alben Backing Vocals von dir aufgenommen oder ist das Premiere?
Lars: Das ist Premiere. Warum nicht mal was Neues machen? Ein bisschen ist auch Nino daran schuld, weil er wollte, dass ich seine Backings live singe, als wir zusammen mit seinem Projekt aufgetreten sind. Ich mag ja Herausforderungen und er hat mich da etwas gepusht. Und weil ich da Gitarre gespielt habe, ging das auch. Bass und Gesang ist für mich vom Kopf her schwieriger zusammen zu bringen.
In eurem Bandinfo seid ihr nicht bescheiden: „Sacrifice“ wird als Meilenstein bezeichnet. Ohne musikalische Vergleiche ziehen zu wollen, Drews fantastische Stimme und eure musikalischen Talente lassen für viele Goth Gitarren Fans keinen Wunsch offen. Habt ihr ein ähnliches Empfinden? Ist „Sacrifice“ eine Entwicklung zu „Goth Rock 4.0“?
Lars: Was?!? Wir sind schon bei 4.0? Was ist aus 3.0 geworden? Und ist jedes Album nicht irgendwie ein Meilensteil für jede Band? Ich bin jedenfalls froh, dass sich diese Band diesen Talenten zusammen gefunden hat. Da steckt viel Detailarbeit drin und ich hoffe doch, dass unsere Hörer das bemerken. Die ersten Feedback sind jedenfalls ausgesprochen gut!
„Wish-Time“: eine Woche verfügbare Zeit, keine finanziellen Limits um ein perfektes Video zu drehen. Zu welchem Song wäre das vorstellbar und wo?
Lars: „The 5th Horizon“ in der Arktis.
Das Jahr 2024 ist noch jung: Wo sind Live-Auftritte derzeit geplant?
Drew: Wir haben bereits einige Live-Veranstaltungen für 2024 und 2025 gebucht, und wir hoffen, jetzt, da das Album veröffentlicht ist, noch ein paar weitere Shows hinzuzufügen. Außerdem werde ich im nächsten Jahr ein paar UK-Shows ins Auge fassen.
Drew: Bitte gewähre der SOLAR LODGE Leserschaft Einblicke in dein Songwriting. Hast du in England ein Aufnahmestudio?
Drew: Das Songwriting für SWEET ERMENGARDE erfolgt in mehreren Stufen. Zuerst werden mir grundlegende Ideen für Songs geschickt, an denen ich dann Melodie und Text erarbeite. Danach schicke ich sie zurück, um Zustimmung oder Ablehnung zu erhalten. Anschließend werden sie angepasst und geformt, um zu passen. Ich schreibe eher unregelmäßig. Manchmal dauert es ewig, manchmal fühle ich mich inspiriert und schreibe viel in kurzer Zeit. Ich habe ein sehr kleines Studio in meiner Küche eingerichtet und finde, dass es ein angenehmer Ort ist. Außer wenn ich aufnehme und meine Frau, Kinder oder Hunde hereinplatzen, lol. Es passt zu mir, aber ich denke nicht, dass das für viele Menschen gilt.
Drew du lebst in England, wie realisiert ihr die Band Proben vor Live-Auftritten?
Drew: Ja, in Großbritannien zu leben, hat seine Einschränkungen, wenn man Teil einer deutschen Band ist. Alles muss sorgfältig geplant werden, bis hin zu meiner Gesangsspuren auf dem Backing-Track, damit die Jungs proben können, wenn ich nicht da bin. Die Planung meiner Zeit und meines Aufenthalts in Deutschland für die Shows und Proben muss gut und korrekt organisiert sein. Es ist ein langer Weg von UK nach Deutschland und es wäre enttäuschend, eine schlechte Probe abzuliefern. Ehrlich gesagt, es gab einige schlechte Proben meinerseits. Das Reisen, der Arbeitsdruck und die Müdigkeit haben sich ein paar Mal negativ bemerkbar gemacht, aber am Ende hat es sich gelohnt. Die Live-Shows waren fantastisch und haben sich ziemlich gut entwickelt.
Absolut gelungen ist euer Albumcover, wiederholt kreativ erstellt von Billy Phobia. Welche Songs inspirierten Billy zum Albumcover? Traf seine Vorstellung/sein Layout relativ schnell auf eure Vorstellungen?
Lars: Mit Billy arbeiten wir schon seit unserem ersten Album „Raynham Hall“ eng zusammen. Er bekommt zuerst die Texte, ein grobes Konzept und die Demo Versionen der Songs, die er dann konsequent hört, während er an den Entwürfen arbeitet. Er hat dabei keine strikten Vorgaben, das Ergebnis sind seine eigenen Interpretationen. Das fügt eine weitere künstlerische Ebene hinzu, die für uns selbst unerwartet ist.
Mich interessiert, ob ihr in der Vergangenheit oder aktuell musikalische Entdeckungen jenseits von SWEET ERMENGARDE gemacht habt, die einen gewissen Einfluss auf das neue Album hatten. Wenn ja, welche waren das?
Lars: Mein absolutes Lieblingsalbum und Neuentdeckung 2023 war auf jeden Fall „Ulcerate – Stare Into Death and be Still“. Unglaubliches Songwriting, unglaubliches Können und unglaubliche Atmosphäre!
Drew: Es gibt so viele Bands, die ich großartig finde und die ich erst vor ein paar Jahren entdeckt habe. Einige davon sind auf dem Solar Lodge Label, wie MERCIFUL NUNS, AEON SABLE und LA SCALTRA. Außerdem mag ich LONG NIGHT und ich mochte LAST DUSK und die GOLDEN APES wirklich gerne. Es gibt so viele Bands da draußen. Um ehrlich zu sein, ich versuche nicht übermäßig oft ein und die selbe Band zu hören, ich höre gerne viele verschiedene und nicht nur aus dem Gothic-Genre.
Quick questions – quick answers-Runde zum Abschluss: Clubgig oder Festival?
Lars: Beides! Ich spiele natürlich gerne auf großen Bühnen vor großem Publikum. Aber die Nähe zum Publikum hat natürlich auch seinen Reiz und man kann sich meistens mehr Zeit lassen.
Drew: Ein Old-School-Goth-Club-Gig mit vielen Leuten, Nebel und einem begeisterten Publikum, was ganz nah dran ist, ist pure Magie. Aber auch eine große Festival-Bühne, wo man den Blick über all diese Leute schweifen lassen kann, hat seinen Reiz.
Coversong oder eigenen Song als Encore spielen?
Lars: Aktuell spielen wir oft einen Coversong, der aber nicht oft als Coversong erkannt wird, was ihn zu einer guten Wahl macht.
Drew: Ich bin kein großer Fan von Coversongs, aber auch nicht dagegen. Es müsste schon etwas Besonderes sein und gut gemacht sein, damit ich ihn dem Originalsong vorziehe.
Dauerhaftes Backstage-Warten bis zum Gig oder lieber unter die Leute mischen?
Lars: Ich möchte meistens selber auch gerne Konzerte sehen.
Drew: Ich persönlich bleibe gerne bei mir selbst. Ich gehe zwar gerne auch durch die Menge um meine Nerven zu beruhigen, genieße es aber auch, eine halbe Stunde für mich zu haben bevor die Show beginnt.
Autogrammstunde oder Lieblingsdinner mit Fans?
Lars: Essen, natürlich!
Drew: Ein Essen mit Fans und einem Gespräch, wo es mich auch nicht stört, wenn Jemand ein Autogramm haben möchte. Ich will einfach, dass sie, wenn sie gehen, denken: „Er ist einfach nur ein netter Kerl.“
Ich danke euch vorab für eure Zeit und man sieht sich, ob vor oder hinter der Bühne! Alles Gute für euch!
[english version – german above]
The sentence „the long wait is over“ fits perfect! With the spectacular album „Sacrifice,“ SWEET ERMENGARDE makes their label debut at SOLAR LODGE. A promising trailer, a video for the single „Sweet Sacrifice,“ a new singer—there’s much I want to learn and ask from band leader Lars Kappeler and singer Drew Freeman in the interview.
First off, congratulations on your new album and „Sarru mass“ with SOLAR LODGE! I must admit, I’ve been enjoying the sounds of your new work for days now! It’s an extraordinary auditory experience. How does it feel to finally have the new album in your hands? Is it a magical moment or more a sense of accomplishment?
Lars: I’d say both. Working on an album is always a long process, and especially towards the end, it becomes very intense. So, it’s definitely a relief when you successfully complete a stage. And if it turns out just as you envisioned it and everyone is happy, that’s also something magical!
Between your last album and the current one, there’s an 8-year gap. That requires a lot of patience from your fans as well as within the band dynamic. Could you share a bit from the retrospective about how „Sacrifice“ came together? What challenges, objectives, and perhaps delays were involved in its creation?
Lars: I might not be the quickest songwriter. I’m kind of my own toughest critic and often need to be convinced. I didn’t even want to do „Fragments“ at first, it felt too close to „Ex Oblivione“, but Drew insisted. It often takes a long time for me to be satisfied with my own work. I like to make every song something special. Of course, lineup changes also played a role. After that, you have to find your footing again. But I’m very happy with the current lineup; it just works exceptionally well on a personal and musical level.
Our paths have crossed several times in recent years. You’ve played at a SOLAR LODGE FESTIVAL with Drew Freeman before. When and where was the decisive moment to sign with SOLAR LODGE?
Lars: The idea had been floating around for a long time. I always felt that SOLAR LODGE would be the right label for us. The musical direction and style are just spot on, and it was time for us to get a label that could support us better and take the band further. And after we released the „Typhonian Trance / Once You Break Vinyl,“ Artaud made it happen.
Drew, please tell us about how you two met. Did you already know Lars or SWEET ERMENGARDE? Was it a series of fortunate events that Lars was looking for a new singer and you happened to be in the right place at the right time?
Drew: Well, I got to know Lars and SWEET ERMENGARDE through being in the goth scene in the UK with my own band at the time, a band called SOMETIME THE WOLF, and hearing about his bass playing and his involvement in a few bands I wanted to see live, one being SWEET ERMENGARDE and the other OCTOBER BURNS BLACK. I went to Leeds to see SWEET ERMENGARDE, and I came away thinking I want to sing or put my voice into their music. I wanted to introduce a little more power into some of the songs. I’d never thought of singing for another band until then, and I thought if things ever turn out they need a singer, I’d like to do it. I saw them again in April ’19 at the Tomorrow’s Ghosts Festival in Whitby and felt the same way. In November ’19, Lars was over in Whitby again with OCTOBER BURNS BLACK, and I remember briefly saying to him it would be nice if we could do something together at some point. It came as a surprise when I saw Daniel, the previous singer, had left the band, and I had left SOMETIME THE WOLF. I felt I must make contact with Lars as I felt I had room for a position as their singer if he thought it could work out, so that’s how it all came about… and here we are.
For the attentive listener, your album opens up a musical journey of diverse emotional and sonic landscapes. Melodic, dark, carrying-dreamy to familiar goth-rock elements and even towards metal-like outbursts. Please provide some insights into the creation of the songs, the mood, and the lyrics.
Drew: Yes, I feel the album does take the listener on a journey through time or times we’ve all lived. There’s reminiscing about love and lost love, loss and doubt, new beginnings and new worlds, spirits and demons inside my head. I think there’s more than enough in the songs and lyrics for the listener to interpret and make their own!
The 11 songs on the album read like chapters of a long emotional story. With „Fragments,“ one is literally drawn into the album’s vortex. Vulnerability, trust, love, faith, farewell, death, religious forces, loss, sorrow, soul wandering: Do earthly and non-earthly events collide here? To what extent should listeners develop their own inner images with the music?
Drew: I like to tell a story in my songs or lyrics, and I want people listening to get lost in them. I am deeply religious but not in one religion; I have a fascination with anything questioning the religion I was brought up with, which was Christian. I want people to think about what I’m thinking or singing about. I want to get them lost.
The song „The 5th Horizon“ allows for many interpretations. Soul travels to different stages to achieve something or to flee from someone? Would you like to shed some „enlightenment“ on the message of the song?
Drew: „The Fifth Horizon“ is about looking beyond the normal past the North, East, South, and West, looking beyond for the afterlife, for an entrance to the Afterworld, something I do believe is out there.
Caroline Blind contributes backing vocals to „The 5th Horizon.“ Where does she come from musically? How did the collaboration come about?
Lars: I know Caroline through my other band, OCTOBER BURNS BLACK. She is a friend of our bassist James from the old THE WAKE days and has accompanied us at a few concerts in England. We also met again in the States. She has been active in the gothic-rock underground with her own bands for decades, such as SUNSHINE BLIND. With „The 5th Horizon,“ I heard a female background voice in my mind’s ear… it just needed to be something bigger. She immediately agreed. The song also features Chris Milden from NFD as another guest musician. He just has a great rock sound!
I want to highlight „Embers Fall“: What an opus of sounds, diversity, and songwriting! New paths for Sweet Ermengarde? How did this song come about?
Lars: Our guitarist Jacques mainly wrote this song, and I immediately liked the experimental and atmospheric approach. Mischa then plays this blast beat in the chorus, which is quite unusual for us. I have no problem breaking genre boundaries. And because all of that wasn’t crazy enough, I asked my good friend Nino Sable if he would like to contribute some vocals, with which he really pushed the „craziness“ to the limit. New paths? I don’t know. We didn’t plan a change in style. But who knows where our musical journey will take us.
With „Of Her Heart’s Ocean,“ the album literally flows away; I find this song at the end of the album elegiac, drifting away, almost soulfully fading away. What idea is behind it?
Lars: Every SWEET ERMENGARDE album has a Track 13, which musically and thematically leads back to the beginning of the album. So, it absolutely makes sense to listen to „Sacrifice“ on repeat. Elements from the opener were picked up again but completely reworked, paying tribute not least to my preference for Dark Ambient. An interesting detail about the creation of the song is also that I used sounds and impulse responses that I recorded in the Chernobyl Exclusion Zone.
What does the album title „Sacrifice“ embody for you? How do you determine that? Is this a concept album?
Drew: Sacrifice seemed the perfect title for the album after we wrote the song „Sweet Sacrifice“ for lots of reasons—the sacrifice we as individuals make to create the music, the time we give, the hours and days given for the music, the mention of sacrifice in the lyrics. Sometimes you have to sacrifice so many things to make something work, and we feel now the Album is finished it was worth all the sacrifices we as a band gave.
Lars, have you ever recorded backing vocals on older albums, or is this a premiere?
Lars: This is a premiere. Why not try something new? Nino is partly to blame because he wanted me to sing his backings live when we performed together with his project. I like challenges, and he pushed me a bit there. And because I was playing guitar there, it worked. Bringing bass and vocals together is mentally more challenging for me.
In your band info, you’re not modest: „Sacrifice“ is referred to as a milestone. Without wanting to draw musical comparisons, Drew’s fantastic voice and your musical talents leave nothing to be desired for many goth guitar fans. Do you have a similar feeling? Is „Sacrifice“ a development towards „Goth Rock 4.0“?
Lars: What?!? We’re already at 4.0? What happened to 3.0? And isn’t every album somehow a milestone for every band? Anyway, I’m glad this band has come together with these talents. There’s a lot of attention to detail, and I hope our listeners notice that. The initial feedback has been extremely positive!
„Wish-Time“: a week of available time, no financial limits to shoot a perfect video. Which song would that be conceivable for and where?
Lars: „The 5th Horizon“ in the Arctic.
The year 2024 is still young: Where are live performances currently planned?
Drew: We have some live events booked in now for 2024 and 2025. We’re hoping to add a few more shows now the album is released, and I’ll be looking at a couple of UK shows over the next year.
Drew: Please give the SOLAR LODGE readers insights into your songwriting. Do you have a recording studio in England?
Drew: Songwriting for SWEET ERMENGARDE takes place in a few stages—from basic song ideas sent to me, and I work on the melody and lyrics for it, and I send it back for the yes or no on it. Then, as the songs develop, they’re tweaked and shaped to suit. I’m usually sporadic in my writing, sometimes taking ages, sometimes feeling inspired to write lots in a short time. I have a very small studio set up in my kitchen and feel it’s a nice environment to be in, except when I’m recording and my wife and kids/dogs burst in, lol. Suits me, but not many people, I’d imagine.
Drew, you live in England. How do you realize band rehearsals before live performances?
Drew: Yes, living in the UK has its limitations when being in a German band. Everything is planned properly, right down to my vocal on the backing track, so the lads can rehearse while I’m not there. Planning my time and stay in Germany for the shows and rehearsals has to be good and organized correctly. It’s a long way to go and have a bad rehearsal, and I’m not going to lie; there have been some bad ones on my part. Travel, work pressure, and tiredness have shown itself a few times, but it’s worth it. The live shows have been fantastic and turned out pretty good.
Your album cover is absolutely stunning, creatively crafted again by Billy Phobia. Which songs inspired Billy for the album cover? Did his vision/layout relatively quickly align with your expectations?
Lars: We’ve been working closely with Billy since our first album, „Raynham Hall.“ He gets the lyrics, a rough concept, and the demo versions of the songs first, which he consistently listens to while working on the designs. He doesn’t have strict guidelines; the result is his own interpretations. This adds another artistic layer that is unexpected for us.
I’m curious, have you made any musical discoveries in the past or currently beyond SWEET ERMENGARDE that have had a certain influence on the new album? If so, what were they?
Lars: My absolute favorite album and discovery in 2023 was definitely „Ulcerate – Stare Into Death and Be Still.“ Incredible songwriting, incredible skill, and incredible atmosphere! Drew: There are so many bands I think are great that I’d never seen before until a few years ago, some of which are on the Solar Lodge label—MERCIFUL NUNS, AEON SABLE, and LA SCALTRA. I also like LONG NIGHT, and I really liked LAST DUSK and the GOLDEN APES. There are so many out there. I’ve got to be honest, though; I try not to overdo listening to just one band. I like to listen to lots and not just from the goth genre.
Quick questions – quick answers round to finish: Club gig or festival?
Lars: Both! I enjoy playing on big stages in front of a large audience, of course. But the closeness to the audience also has its charm, and you can usually take more time.
Drew: Old school goth club gig, lots of ice and an enthusiastic crowd up close is magic, but you can’t beat a big stage festival and looking out across all those folk.
Play a cover song or your own song as an encore?
Lars: Currently, we often play a cover song that isn’t often recognized as a cover, which makes it a good choice.
Drew: Not a huge fan of covers but not against them. It would have to be something special and done well for me to pass on an original song.
Permanently waiting backstage until the gig or rather mingling with the crowd?
Lars: I usually like to see concerts myself.
Drew: I personally like to be myself. I like to walk through a crowd and not shy away too much before. I think it steadies my nerves, but I do like to have my half-hour to myself before a show, but I’m more than happy to mingle and have a drink/chat afterward in the crowd.
Autograph session or favorite dinner with fans?
Lars: Dinner, of course!
Drew: A meal with fans and a chat. I’m not too bothered if they want an autograph; I’d just like them to leave thinking he’s just a normal guy or guys.
Thank you in advance for your time, and see you, whether in front of or behind the stage! All the best to you!
2024
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